Geboren 1958 in Brüssel, lebt und arbeitet in Brüssel
Sie erhält 2018 die Ehrendoktorwürde der Hasselt Universität, Fachbereich Architektur und Kunst.
Joëlle Tuerlinckx arbeitet mit Materialien aus verschiedensten Medien, die den Status von Archivalien haben. Ihr visuelles Vokabular sind Bücher, Vitrinen, Wandassemblagen, Videomonitore und nicht zuletzt die Räume selbst. In ihren Präsentationen setzt sie situationsspezifisch einfache Dinge, Fundobjekte, Texte, Zeitungen, eigene frühere Arbeiten und filmisches Material anspielungsreich in Beziehung. In der Anwendung unterschiedlicher Verwandlungsmethoden und einem unendlichen System von Referenzen und Zitationen werden Erfahrungen von Raum und Zeit, Gegenwart und Vergangenheit, Erinnerung und Unmittelbarkeit in einer gleichrangigen Weise spürbar. Tuerlinckx' Arbeiten sind variabel und nur im Augenblick fixiert, sie unterliegen einem permanenten Prozess von Wiederaufnahmen und Re-Adaptationen. Dabei werden mediale Kategorisierungen und Festsetzungen permanent unterwandert, das Werk bleibt ein offenes Verfahren.
Joëlle Tuerlinckx nahm 2014 an der Manifesta 10 in St. Petersburg, 2003 an der Manifesta 3 in Ljubljana und 2002 an der Documenta 11 in Kassel teil. 2017 ist sie Teilnehmerin der Skulptur Projekte Münster und richtet 2018 eine Einzelausstellung in der Dia:Beacon, New York aus.
Einzelausstellungen von Joëlle Tuerlinckx waren zu sehen unter anderem im Kunstmuseum Basel/Museum für Gegenwartskunst, Basel (2016), dem Haus der Kunst, München, und dem Arnolfini, Bristol (2013), im Wiels Contemporary Art Centre, Brüssel (2012), in der Reina Sofia, Palacio de Cristal, Madrid (2009), im Drawing Center, New York (2006), im MAMCO, Genf (2004), der The Renaissance Society, Chicago (2003), im Bonnefantenmuseum, Maastricht (2001), und im Witte de With, Rotterdam (1994).
Ihre Werke befinden sich in Museumssammlungen wie dem Bonnefantenmuseum, Maastricht, dem FNAC Paris, der Generali Foundation/Museum der Moderne, Salzburg, dem MoMA, New York, der Reina Sofia, Madrid, dem S.M.A.K., Gent, dem Stedelijk Museum, Amsterdam, und The Renaissance Society, Chicago.