Günter Umbergs Malerei ist nicht auf das Format begrenzt. In seiner Ausstellung FELD 2 verschränkt er Architektur, Raum und Bild zu einer Situation, die das zentrale Thema in den Arbeiten des Künstlers sichtbar und erfahrbar macht: Die Beziehung zwischen dem Werk und seinen Betrachtern. Erst in dieser spezifischen Relation wird für Umberg die Existenz des Bildes geschaffen. Das autonome Werk ist nicht unabhängig vom Ort, sondern wird durch räumliche Gegebenheiten in ein enges Verhältnis mit den Rezipierenden gesetzt.
Wie bereits in früheren Ausstellungen in der Städtischen Galerie im Städel, Frankfurt, der Secession, Wien oder im Museum moderner Kunst in Frankfurt, konstruiert Umberg für die Präsentation in der Domgasse einen räumlichen Kontext – ein architektonisches Raumgebilde, das sich förmlich in die Ausstellungsfläche einschiebt. Als umgehbares, skulpturales Objekt gestaltet, ohne selbst Werkträger im gewohnten Sinn zu sein, gliedert es den Ort in einzelne Bereiche. Die dadurch erzeugten Räume, Sichtachsen, vertikalen und horizontalen Setzungen lenken die Bewegungen und Blicke der Besucher. Sie sind mitbestimmend für die Dauer der Reflexion und bringen die Dimension von Zeitlichkeit, Nähe und Distanz in Umbergs Konzept ein. Der räumliche Eingriff, L-förmig und mit hohen Stellwänden, trennt die beiden im Raum gegenüber positionierten Arbeiten – eine Fotografie und ein monochromes Bild. Während dadurch eine gleichzeitige Betrachtung und Wechselwirkung verweigert wird, öffnen sich unvorhergesehene, neu eingenommene Perspektiven, die eine erweiterte Auseinandersetzung mit den Werken zulässt.