Exhibition Miao Ying TOUGH LOVE<br/>坚强的爱; 2019 — Galerie nächst St. Stephan

Miao YingTOUGH LOVE
坚强的爱

Exhibition
Introduction
Ruth Noack, art historian, author, Berlin
Grünangergasse 1
1010 Vienna
25 Jan2 Mar 2019
Exhibition Miao Ying TOUGH LOVE<br/>坚强的爱; 2019 — Galerie nächst St. Stephan
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Den Kern von Miao Yings neuem Werkkomplex bildet das Stockholm-Syndrom, das Miao Ying gegenüber China entwickelt hat. Es entsteht über die Zeit, die sie ausschließlich und allein im chinesischen Internet verbringt, ein Trauma Bonding zum totalitären Regime. Um diesen Umstand zu bewältigen, hat sie durch Wahrnehmungsverzerrung zum Selbstschutz gegriffen, indem sie sich suggeriert, am Ende sei alles „strenge Liebe“ – grausam sein, um nett zu sein. Diese sentimentalen Empfindungen sind jedoch genaugenommen nicht Show. Seit Miao Ying befürchtet, dass ihre Zuneigung als Fake wahrgenommen wird, beginnt sie schließlich zu glauben, dass ihre positiven Gefühle genuin sind. Das Stockholm-Syndrom spiegelt sich in ihren jüngeren Arbeiten wie „Chinternet Plus“ wider, ein Auftragswerk für das New Museum, New York, und „Hardcore Digital Detox“, eine Kommission des M+ Museums, Hongkong. Da Miao Ying aus der ersten Generation stammt, die mit der „offenen Politik“ in China und im Internet aufgewachsen ist, reflektiert ihr Werk immer auch die Technologie unserer Zeit und des modernen China – mit einer guten Portion Humor.
 
Für die Arbeit „Blind Spot“ (2007) überprüfte sie drei Monate lang, täglich zehn Stunden, jedes Wort eines 1 869-seitigen Mandarinchinesisch-Wörterbuchs, um 2000 Suchbegriffe kenntlich zu machen, die in China durch google.cn zensuriert wurden. Eine Auswahl davon wird in unserer Ausstellung zum ersten Mal als Gemälde gezeigt. Für das Centre for Chinese Contemporary Art (CFCCA), Manchester, UK, realisiert Miao Ying das neue Video „Love's Labour's Lost“, das bei uns erstmalig zu sehen ist. Der Titel entstammt einer frühen Komödie William Shakespeares (“Verlorene Liebesmüh“), das Video dokumentiert, wie die Künstlerin Liebesschlösser stiehlt – in Paris, der Stadt der Liebe. Ursprünglich eine chinesische Erfindung breiteten sich die Liebesschlösser in der ganzen Welt aus, sobald Chinesen Individualreisen erlaubt waren (seit den 1990er-Jahren). Schlösser zu knacken ist wie das Benützen von VPN-Servern in China, und das Schlösser-Knacken zu lernen ist ähnlich langwierig wie die Arbeit an „Blind Spot“. Zudem sind neue Skulpturen zu sehen, „Love’s Little Spank“, fünf Holzinstrumente mit farbigen Seilen für eine strenge Kammer, und Donald Trumps Prototypen für die Mauer an der Grenze zu Mexico – als tragbare Paravents im asiatischen Stil. Eine doppelbödige Atmosphäre von Romantik macht sich innerhalb der Ausstellung breit.
 
Miao Ying wurde für die Ausstellung Chinese Whispers. Neue Kunst aus der Sigg Collection, die am 29. Januar 2019 im MAK Museum für angewandte Kunst eröffnet wird, mit einem neuen Werk für den Eingangsbereich beauftragt. Sie nimmt auch an der Panel-Diskussion (u.a. mit Ai Weiwei) teil, die um 18 Uhr vor der Ausstellungseröffnung stattfindet.
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  • Markus Wörgötter

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