Luisa KasalickyVektorgotik, 2025wall piece at the corner of Linke Wienzeile and Esterházygasse, 1060 Vienna

Permanent Installation
KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien
Vienna
Austria
16 Dec 2025
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Mit der jüngst fertiggestellten Wandmalerei „Vektorgotik“ reagiert Luisa Kasalicky auf die Architektur eines Wohnbaus (Margarethe Cufer/Oswald Oberhuber) an der Ecke Wienzeile/ Esterházygasse im 6. Wiener Gemeindebezirk. Der aufmerksame Blick auf Architektur, ihren Charakter, ihre Formen und Details – ob auf ganze Häuserfassaden oder auf Lüftungsgitter und Kanaldeckel – zeichnet die Künstlerin aus.
 
Urbane Streifzüge und die Erfahrung des städtischen Alltags sind Luisa Kasalicky für ihre Arbeit wichtig. In den Strukturen und Ornamenten der Stadt, ihrer Materialität, Textur und Farbigkeit findet sie für ihre Malerei sowohl Inspiration als auch Referenzpunkte. Das Wandbild ist das zweite Projekt in einer vom ÖSW Konzern initiierten Reihe in Kooperation mit KÖR Wien, die im Winter 2024 mit Anna Meyer in der Pohlgasse in Meidling begann.
 
In den 1990er-Jahren – der Zeit der Postmoderne – errichtet, zitiert das vom Österreichischen Siedlungswerk (ÖSW) errichtete Gebäude mit den vielgestaltigen Fensterelementen, mit markantem Dachgesims und Eckrundung, die Formen verschiedener Architekturepochen. Dem Prinzip der Postmoderne entsprechend, fügt auch Luisa Kasalicky der Fassade architektonische Zitate aus verschiedenen Zeiten hinzu: Die strengen, symmetrischen Formen ihrer Ornamente antworten nicht nur auf die lose Ordnung der Fensterlandschaft, sie beruhen auch auf den Strukturen eines Kreuzrippengewölbes der Neogotik.
 
Gleichzeitig spielt die Künstlerin mit Gestaltungsprinzipien des Jugendstils: Das berühmte, nur gut 500 Meter entfernte „Majolika-Haus“ von Otto Wagner auf der Linken Wienzeile ist großflächig mit floralen Formen überzogen; die Fassade des Rüdigerhofs auf der anderen Seite des Wienflusses wird von einem Ornamentband gefasst.
 
Ihre farbigen Ornamente setzt Luisa Kasalicky wie Kaleidoskope auf die Wandflächen. So wie in diesem optischen Spielzeug mit jeder Drehung kristalline Ornamente zerfallen und in neuen Strukturen und Farbkompositionen zusammenfinden, zerlegen sich die Formen auf der Fassade des Wohnhauses auch in ihre einzelnen Elemente.
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  • Flavio Palasciano
  • Courtesy: KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien

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